Alkohimmel / Alkohölle

Veröffentlicht: Oktober 4, 2010 in Gedichte, Gefasel
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Nebelschwadenleicht schwebt mein Gehirn in Ethanol.
Der Raum dreht sich im Kopf, ich fühl mich warm, ich fühl mich wohl.
Doch schlägt der Fusel, dieser Geck, den Schädel mir entzwei,
Dass ich dadurch zum Affen werd erklärt sich nebenbei.

Urplötzlich scheint der dümmste Scherz mir witzig.
Der gröbste Depp wirkt amüsant und spritzig.
Mein Spirit ist vom Spiritus durchtränkt.
Kaum eine Zelle die noch nüchtern denkt.

Idiotenlässig kreisle ich dahin,
Ein Peinlichkeitsmagnet voll Endorphin.
So schwank ich durch Gespräche hin und her,
Das Denken fällt mir Blutgerinnselschwer.

Am nächsten Morgen dröhnt der Wimpernschlag.
Ich heule auf, verfluche Nacht und Tag.
Und schwör bei meinem nicht sehr fernen Grabe,
Dass ich zum letzten Mal gesoffen habe.

Jedoch, das Fleisch besiegt den Geist um Längen,
Zu vieles muss ich einmal mehr verdrängen.
Der Alkohol versöhnt mich mit der Welt.
Ein Spießer wer nun schlechtes von mir hält…

© Sybille Lengauer

Kommentare
  1. Nilzeitung sagt:

    ja— aber nicht immer !!!! vielen dank

  2. Veit sagt:

    Herrlich selbst?-ironisch! Wenn ich jemals so besoffen war, dann in der Einsamkeit. Hab mir sagen lassen, in so einem Zustand könnte ich durchaus Kumpaninnen und Kumpanen finden. Jedoch bin ich stets bemüht in Gesellschaft höchstens beschwipst zu sein. Nicht so dolle wie dieser eigentliche Biertrinker: http://gedichtbandlose-lyrik.de/die-weinverkostung

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