Westfälische Nachrichten,
Reim und Rhythmus mit Sybille Lengauer
Fintenreiche Meisterwerke
Ihre Lyrik steckt voller Brandsätze, ihre Prosa explodiert vor mutigen Wortkanonaden. Nicht nur mit ihrer äußeren Erscheinung ist Sybille Lengauer eine der schillernsten Persönlichkeiten innerhalb Münsters junger Literaten-Szene. 2002 kam sie der Liebe wegen aus dem österreichischen Linz ins Münsterland. Zu ihren Lesungen erscheint sie mit immer neuen extravaganten Outfits. Immer aber als eine „Diva zum Anfassen“, scheut sie sich nicht vor strapaziösen Fahrten, um beispielsweise Kollegen honorarfrei bei Benefiz-Veranstaltungen zu unterstützen.
Kompromisslos ist die Autorin Jahrgang 1980 nur, wenn es um ihre Texte geht. Während ihrer Auftritte bei Poetry-Slams verzichtet Sybille Lengauer nicht selten auf jegliche Form von Effekthascherei beim Vortrag. Wenn ihr am jeweiligen Abend ein bestimmter Text unter den Nägeln brennt, bezieht sie deutlich Stellung – ohne Rücksicht auf den Wettbewerb. Mit „Goldstaub und Ruinen“ veröffentlicht Sybille Lengauer nun bereits ihren dritten eigenen Band seit 2008, prall gefüllt mit neuer Lyrik und Prosa. Auf 130 Seiten findet der Leser über 80 Gedichte und Geschichten, gewidmet „all jenen, die gegangen sind und all jenen, die noch kommen werden“.
Sybille Lengauer beherrscht Reim und Rhythmus mit Leichtigkeit. Ihre Dichtung wirkt nicht gestelzt, ihre Erzählungen sind fintenreiche, kleine Meisterwerke. Mit Wortschöpfungen wie „Nespressonestwärme“ und „Kontaktarmutskinder“ präsentiert sie ihre Lust am spielerischen Umgang mit der Sprache. Leseproben finden sich auf zahlreichen Seiten im Internet. Während einer Book-Release-Party am heutigen 24. März um 20 Uhr in der Kulturkneipe „Frauenstr. 24“ wird Sybille Lengauer „Goldstaub und Ruinen“ offiziell der Öffentlichkeit vorstellen.
» Sybille Lengauer, „Goldstaub und Ruinen“ Edition PaperONE, 9.95 Euro.
Gerold Marius Glajch
So, ich halte die Klappe, obwohl … „Waschmaschinensockenpardoxon“ musste ich noch schnell loswerden!
Bravo!
🙂
Ist schon ein bissl älter, aber ich dachte ich archivier es lieber mal. Immerhin weiß man nie, ob Zeitungsausschnitte nicht eine ähnliche Tendenz haben wie Socken in der Waschmaschine und plötzlich einfach verschwinden…