Hat schon was (Tick-Tack)
Tick-Tack Tick-Tack
Stell’ einer mal das Ticken leiser.
Tick-Tack Tick-Tack
War das immer schon so laut?
Tick-Tack Tick-Tack
Saß das immer so im Nacken?
Tick-Tack Tick-
Hat schon was.
Sterblichkeit.
Tick-Tack Tick-Tack
Dreh’ einer mal die Schlagzahl runter.
Tick-Tack Tick-Tack
Ging das immer schon so schnell?
Tick-Tack Tick-Tack
Klang das immer so nach Abschied?
Tick-Tack Tick-
Hat schon was.
Vergänglichkeit.
© sybille lengauer
Das ich als ich tick und tack ist ….
Hab einen Wecker der kaum zu hören ist. Trotzdem stopfe ich ihn vor dem Einschlafen in die Strumpfschublade. Das Ticken der Digitaluhr ahmt ja nur die Unruh der mechanischen Uhr nach.
Ich kann das Ticken sogar ganz ohne Uhr hören.
So schnell kann es dunkel werden.
Liegt bestimmt an der Zeitumstellung…
Ist das vielleicht nur so, weil der Gevatter gerne mit dem Stundenglas dargestellt wird? Wem die Stunde schlägt. Aber man kann es doch auch so sehen, das das tick-tack eins det Unendlichkeit ist und immer weiter geht, selbst wenn wir alle schon Staub sind.
Ah, da stellt sich die alte philosophische Frage: macht eine Uhr ein Geräusch, wenn niemand da ist, es zu hören?
Tja, ich denke schon, solange Luft das Geräusch trägt. Aber wenn es niemand hört ist es völlig bedeutungslos…
Meine Uhr die tickt nicht tick,
halte sie ans Ohr macht auch nicht tack,
ist einfach nur mein Tick-Tack knapp
oder hat die Uhr das Ticken satt?
Auch das Tacken will ihr nicht gelingen,
drum wollte ich sie zum Reden bringen,
was gehörig daneben ging,
vermutlich weil eine Batterie ist drin,
die still und heimlich arbeitet im Hintergrund,
Ticken ist für sie scheinbar ungesund!
Nun denn, so schreite ich mit Tick-Tack auf den Lippen
die Stufen abwärts mit frohem Wippen
und ticke voll Frohmut vor mich hin,
bis man mich fragt nach dem tieferen Sinn!
Nachdem ich erzählte ihnen meine Tick-Tack Sorgen,
rieten sie mir den Arzt zu besuchen – gleich morgen!
Wie schön ist es doch, Mitgefühl von anderen zu bekommen,
nur wie soll ich in Coronazeiten einen Termin bekommen?
So ticke ich weiter und mach zwischendurch tack
und frage mich: Bin ich nun Mensch oder Apparat?
Um es mit Wolf Haas zu sagen: Mitgefühl ist immer ein bisschen Dings.
Ich bin einer der wenigen Senioren – ok, vermutlich der Einzige – der den Lift meidet und vor allem beim Runtergehen durch das Stiegenhaus klappert, wollte natürlich sagen tickert und tackert, „verbal“ pfeife ich beim Runtergehen recht fröhlich, beim Raufgehen aus dem letzten Loch, womit ich unter etwas eigen eingestuft werde … Tick-tack, tick-tack, die Zeit tickt , bis ich dann auch geduldig auf den Lift warte und dann ist Schluss mit ticktack!
Kenne noch mindestens einen zweiten Senior, der keinen Lift benutzt. Er amüsiert sich immer prächtig über konditionsloses Junggemüse.
Kann ich verstehen, war etwas angeschlagen und konnte einige Zeit nur im Seniorentempo die zehn Stockwerke gehen! Aber jetzt läuft es wieder ganz nach Plan – herrlich ist, ich komme oft knapp nach dem Lift und ab und zu vorher an …
PS: Dann muss ich das Außeratemsein ein wenig „verstecken“, um die Seniorenehre nicht zu beflecken! Wie sähe das aus, wenn der alte Herr schnauft, nein, das wollen wir nicht – immer schön cool „erscheinen“, das ist des Senioren Pflicht!