Wiegenlied
Still jetzt, still.
Der Krieg ist nahe, mein Kind.
Durch die Haselbüsche streift nicht der Frühlingswind.
Sondern der Tod, kannst du ihn hören?
Er brüllt aus blechernen Kehlen dein Wiegenlied.
Still jetzt, still.
Der Krieg ist nahe, mein Kind.
Durch die Uferböschung streicht nicht der Morgenwind.
Sondern der Tod, kannst du ihn hören?
Er kreischt mit stählernen Zungen dein Wiegenlied.
Still jetzt, still.
Der Krieg ist nahe, mein Kind.
Durch die Fensterritzen pfeift nicht der Märzwind.
Sondern der Tod, kannst du ihn hören?
Er schmettert in eisernen Tönen dein Wiegenlied.
© sybille lengauer
Achja, wer hätte das gedacht …