Mit ‘hommage’ getaggte Beiträge

oder: Daumenlos durch den Nachmittag (eine versuchte Hommage am Rainald Grebe)

Ich weiß, dass für dich nur Geschwindigkeit zählt,

Eine Klingel erscheint da entbehrlich,

Da die aerodynamische Schnittigkeit fehlt,

Denkst du: „Weg mit dem Teil, jetzt mal ehrlich!“

Doch mein Haar, es weht lange und spielt mit dem Wind,

Da kommt’s schon mal vor, dass Insekten drin sind,

Und dann fahr ich mir kräftig durch’s Haar,

Ja dann fahr ich mir kräftig durch’s Haar…

„Autsch!“

Ich weiß, dass dir sehr schnelles Fahren gefällt,

Vielleicht sind deine Freuden sonst spärlich,

Kann schon sein, dass man in einen Rauschzustand fällt,

Ohne Klingel ist das sehr gefährlich.

Denn mein Haar, es weht lange und spielt mit dem Wind,

Und wenn’s dann mal passiert, dass Insekten drin sind,

Dann fahr ich mir kräftig durch’s Haar,

Ja dann fahr ich mir kräftig duch’s Haar,

„Aua!!!“

Vielleicht habe ich vorschnell mein Urteil gefällt,

Du stehst gar nicht auf irres Geradle,

Sondern kamst einfach nur ohne Daumen zur Welt,

Und jetzt blutet dein Auge, wie schade!

Denn mein Haar, es weht lange und spielt mit dem Wind,

Und dann kann es gescheh’n, dass Insekten drin sind,

Und dann fahr ich mir kräftig durch’s Haar,

Ja dann fahr ich mir kräftig durch’s Haar,

„Autsch!“

Schallala-lala-lalalala,

Ja dann fahr ich mir kräftig durch’s Haar,

Schallala-lala-lalalala,

Dein Veilchen kannst du jetzt deiner Freundin erklären…

* fade out *

© Sybille Lengauer

Unendliche Gefühle

Veröffentlicht: Juli 21, 2013 in Gedichte
Schlagwörter:, , , , , ,

Ich fühle mich wie der Gmork. Hänge an einer unzerbrechlichen Kette. Verdammt dazu auszuharren und zuzusehen, wie meine Welt langsam zerfällt. Gefangen durch eigene Dummheit. Zernagt von Selbstvorwürfen. Ich verzehre mich vor Wut. Warte auf das Nichts.

Liebe dich. Hasse dich. Liebe dich. Hasse dich.

Ich fühle mich wie die uralte Morla. Allein im Moor der Traurigkeit. Umnebelt von seufzenden Dämpfen, die meine Sinne langsam schlafen legen. Mein Leben hat keinen Geschmack mehr. Aber das ist mir egal. Ich ergebe mich der Bedeutungslosigkeit. Warte auf das Nichts.

Liebe dich. Hasse dich. Liebe dich. Hasse dich.

Ich fühle mich wie das Südliche Orakel. Stelle Fragen, die nicht zu beantworten sind. Mein Blick tötet jeden, der es trotzdem versucht. Ich lasse dich ein, wenn du vergisst, was du willst. Doch was hinter meiner letzten Türe liegt, wird dir die Hoffnung rauben. Warte auf das Nichts.

Liebe dich. Hasse dich. Liebe dich. Hasse dich.

Ich fühle mich wie Ygramul die Viele. Tausend einzelne Gedanken, von einem Willen geleitet. Böse und doch verzweifelt bemüht, das Richtige zu tun. Mein Gift ist tödlich und bringt dich weg von mir. Wohin auch immer du willst. Ich werde verhungern, wenn du erst fort bist. Warte auf das Nichts.

Liebe dich. Hasse dich. Liebe dich. Hasse dich.

Und es nimmt kein Ende.

Es nimmt kein Ende.

Es nimmt kein Ende.

Es nimmt kein Ende.

Es nimmt kein Ende…

© Sybille Lengauer