Mit ‘Liebe’ getaggte Beiträge

Lieben!

Veröffentlicht: Juni 22, 2021 in Gefasel
Schlagwörter:,

Lieben!

Er liebt sie,
Sie liebt ihn,
Sie liebt sie,
Er liebt ihn,
Er liebt!
Sie liebt!
Wir lieben!
Sie liebt er,
Ihn liebt sie,
Sie liebt sie,
Ihn liebt er,
Er liebt!
Sie liebt!
Wir lieben!
Liebt er sie?
Liebt sie ihn?
Liebt sie sie?
Liebt er ihn?
Er liebt!
Sie liebt!
Wir lieben!
Sie liebt er,
Ihn liebt sie,
Sie liebt sie,
Ihn liebt er,
Er liebt!
Sie liebt!
Wir lieben!
Er liebt sie,
Sie liebt ihn,
Sie liebt sie,
Er liebt ihn,
Er liebt!
Sie liebt!
Wir lieben!

©sybille lengauer

Alles kleistert

Veröffentlicht: September 14, 2017 in Gedichte
Schlagwörter:, ,

 

Es hat sich irgendwie auseinander.
Es hat sich irgendwie verlebt.
Auch wenn man immer noch aufeinander.
Auch wenn man immer noch klebt.

Alles kleistert.
Und du glitzerst.
Irgendwie auch.
Nicht mehr hell.

Alles kleistert.
Und du glitzerst.
Irgendwie auch.
Aber wie auch?
Alles kleistert…

Es hat sich irgendwie durcheinander.
Es hat sich irgendwie verlegt.
Auch wenn man immer noch miteinander.
Auch wenn man immer noch klebt.

Alles kleistert.
Und du glitzerst.
Irgendwie auch.
Nicht mehr hell.

Alles kleistert.
Und du glitzerst.
Irgendwie auch.
Aber wie auch?
Alles kleistert…

© sybille lengauer

Granit (Ein Steinlied)

Veröffentlicht: März 16, 2014 in Gedichte
Schlagwörter:, ,
Du wütest durch mein Herz.
Ein Meißel.
Der mich in kleine Stücke schlägt.
Ich weine Tränen aus Granit.
Mitleid im Blick.
Weil es irgendwie schade ist.
Dass ich zerbrechen muss.
Graphitverschmiert.

Und du erfindest dich neu.
Ein strahlend frisches Ich.
Ohne mich.

Du rast durch mein Herz.
Ein Hammer.
Der mich zu feinem Staub zermalmt.
Ich weine Tränen aus Granit.
Mitleid im Blick.
Weil es irgendwie traurig ist.
Dass ich verschwinden muss.
Ausrangiert.

Und du erfindest dich neu.
Ein strahlend helles Ich.
Ohne mich.

Schon mal auf Sand gebaut?

© Sybille Lengauer

Du und ich

Veröffentlicht: August 26, 2013 in Geschichten oder so ähnlich
Schlagwörter:, , , , ,

Ich habe dich gerufen. Ich habe so lange deinen Namen gerufen, bis meine Stimme nur noch ein krächzendes Flüstern war. Mich auf dem Boden gewunden. Mit suchenden Fingern. Zitternden Muskeln. Du hast derweil im Nebenzimmer in den Fernseher gestarrt. Gemütlich auf dem Ledersofa. Ich habe Blut gekotzt. Blut geschwitzt. Mir die Zähne zu kleinen Brocken zermalmt. Du hast weiter dein beschissenes Programm geschaut. Germanys next Top-Trottel, oder so. Hast dir Chips ins Maul gestopft, während ich hier langsam krepiert bin. Ja, krepiert. Jetzt bist du Arschloch traurig. Hast Depressionen, weil du mir nicht geholfen hast. Weil du keine fünf Meter von mir entfernt deinen faulen Arsch kultiviert hast. Mit dem spitzen Fingernagel in der Nase. Du suchst jetzt einen Therapieplatz. Ich bin tot.

Bei meiner Beerdigung waren kaum Leute. Hat mich nicht überrascht, ich war kein geselliger Typ. Aber ein paar mehr hätten es schon sein können. Obwohl. Das Wetter war auch ein bisschen zu gut für so eine Veranstaltung. Wer will schon auf einem Friedhof herumstehen, wenn er auch am Badesee liegen kann. Oder schön schlemmen im Eissalon. Du warst sehr wohl da. Gramgebeugt und tränenüberströmt. Hast ausgesehen wie eine fette, traurige Krähe. Umgeben von deinen fetten, traurigen Krähenfreundinnen. Wobei du doch ein wenig abgenommen hast, seit dich die Schuldgefühle zerfressen. Geschieht dir ganz recht. Nun hockst du wieder vor dem Fernseher. Starrst mit glasigen Augen. Siehst nichts. Hörst nichts. Ziehst gedankenverloren immer wieder eine Haarsträhne durch deine Finger. Bist ein Schatten deiner selbst. Ich schwebe hinter dir durch das Sitzmöbel. Am Anfang war das noch recht unheimlich, aber mittlerweile macht es mir nichts mehr aus. Ich gewöhne mich an alles. Wenn ich durch dich hindurch schwebe und mich konzentriere, dann bekommst du eine Gänsehaut. Fühlst dich sichtlich unwohl. Also mache ich das jetzt alle paar Minuten.

Vorhin hast du mit deiner besten Freundin telefoniert. Die mit den riesigen Titten und der Turmfrisur. Habe mich immer gefragt, wie es wohl wäre, mein Gesicht zwischen diese massigen Dinger zu stecken. Dachte immer, es müsse sich anfühlen wie weiche, fleischige Ohrenschützer. Finde ich wohl nie mehr heraus. Was ich so mitgehört habe, ist sie voller Verständnis für dich und deine Situation. Glaube ich gerne. Sie ist mindestens so dämlich wie du. Morgen wollt ihr gemeinsam ins Kino. Wenn ich kann, vermiese ich dir diesen Ausflug nach Strich und Faden. Mir fällt sicher etwas ein. Du greifst nach einem Taschentuch, weil dir wieder die Tränen kommen. Wundert mich schon, dass du derart viel heulst. So sehr hast du mich doch gar nicht mehr geliebt. Hast du selber gesagt, neulich, als ich noch lebendig war. Scheinbar vermisst du mich doch mehr, als wir beide angenommen hatten. Aber vielleicht heulst du auch, weil du dir selber leid tust. Darin warst du schon immer meisterlich. Ich wandere wieder einmal durch dich hindurch. Du schauderst und seufzt. Das wird mir bestimmt nie langweilig.

Irgendetwas stimmt mit dem Plafond nicht. Er schimmert und wabert ein wenig. Kleine, glitzernde Funken fallen auf den Boden. Das sieht ganz schön verrückt aus. Du bekommst davon nichts mit, also scheint die Show für mich zu sein. Ich schwebe aus dir heraus und das Schimmern wird stärker. Ein Kreis aus hellem Licht erscheint. Ein bisschen spät, wenn mir die Bemerkung gestattet ist. Hänge seit zwei Wochen hier herum. Aber jetzt merke ich, wie es mich langsam zum Licht zieht. Warm und angenehm ist es darin. Ich glaube, ich höre leise Musik. Also, damit wäre es endlich überstanden, nicht wahr? Wir sehen uns dann drüben, wenn es unbedingt sein muss. Dann kann ich dir vielleicht endlich das blaue Auge verpassen, das du verdient hast. Mach’s gut, du blöde Kuh.

Ich wünsch dir einen schönen Hochzeitstag.

© Sybille Lengauer

Es is(s)t

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 in Gefasel
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Es ist nicht richtig. Es ist so absolut nicht richtig, dass es sogar von der gegenüberliegenden Seite betrachtet falsch ist. Es ist verkehrt. Völlig und ohne Anspruch auf Ordnung. Es brennt, wuchert, ballt sich zusammen. Überflügelt und untergräbt. Frisst sich einen Weg, quer durch mein gesamtes System. Lächelt dabei. Es ist absurd. Es ist so unfassbar absurd, dass unsere Gehirne es auch vernetzt nicht klar erfassen können. Es ist unbegreiflich. Chaotisch und monströs in seiner Hässlichkeit. Und fräst sich in meine Haut. Reißt tiefe Löcher durch Muskeln, Sehnen, Knochen.  Durchbricht die Wände meiner Adern. Schlägt nadelspitze Zähne in jedes Blutkörperchen. Saugt mich auf. Stück für Stück. Bohrt blassrosa Tentakel durch meine Nervenbahnen. Lächelt dabei. Es ist abartig. Es ist so pervers abartig, dass ich erstarre wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Pupillen geweitet, kalter Schweiß auf meiner Haut. Der Atem flach, die Botenstoffe rasen. Hektische Stroboskopgewitter in meinem Gehirn. Ein Feuerwerk der Panik. Das Herz steht fassungslos still. Es wirft mich hochkant aus meinem Körper. Tritt mich, eiskalten Blickes, aus meinem Universum. Schlingt mich weiter in sich hinein. Umwindet jede Zelle, bis alles in mir erstickt ist. Verschlingt genüsslich meine Seele. Lächelt dabei. Und ich habe Angst. Todesangst. Während es mir sein Schlaflied singt.

© Sybille Lengauer

Unendliche Gefühle

Veröffentlicht: Juli 21, 2013 in Gedichte
Schlagwörter:, , , , , ,

Ich fühle mich wie der Gmork. Hänge an einer unzerbrechlichen Kette. Verdammt dazu auszuharren und zuzusehen, wie meine Welt langsam zerfällt. Gefangen durch eigene Dummheit. Zernagt von Selbstvorwürfen. Ich verzehre mich vor Wut. Warte auf das Nichts.

Liebe dich. Hasse dich. Liebe dich. Hasse dich.

Ich fühle mich wie die uralte Morla. Allein im Moor der Traurigkeit. Umnebelt von seufzenden Dämpfen, die meine Sinne langsam schlafen legen. Mein Leben hat keinen Geschmack mehr. Aber das ist mir egal. Ich ergebe mich der Bedeutungslosigkeit. Warte auf das Nichts.

Liebe dich. Hasse dich. Liebe dich. Hasse dich.

Ich fühle mich wie das Südliche Orakel. Stelle Fragen, die nicht zu beantworten sind. Mein Blick tötet jeden, der es trotzdem versucht. Ich lasse dich ein, wenn du vergisst, was du willst. Doch was hinter meiner letzten Türe liegt, wird dir die Hoffnung rauben. Warte auf das Nichts.

Liebe dich. Hasse dich. Liebe dich. Hasse dich.

Ich fühle mich wie Ygramul die Viele. Tausend einzelne Gedanken, von einem Willen geleitet. Böse und doch verzweifelt bemüht, das Richtige zu tun. Mein Gift ist tödlich und bringt dich weg von mir. Wohin auch immer du willst. Ich werde verhungern, wenn du erst fort bist. Warte auf das Nichts.

Liebe dich. Hasse dich. Liebe dich. Hasse dich.

Und es nimmt kein Ende.

Es nimmt kein Ende.

Es nimmt kein Ende.

Es nimmt kein Ende.

Es nimmt kein Ende…

© Sybille Lengauer