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Affenhorden

Von Osten, Westen, Süden, Norden,
Drängeln sie zum Glühweinstand,
Um ihre Lebern hinzumorden,
Und oftmals auch den Hausverstand,
Sie singen falsch in drei Akkorden,
(Die Melodie ist altbekannt)
Vom Heiland, der geboren worden,
Und dem geliebten Heimatschland.
Doch während sie lieb Jesu preisen,
Indem sie eine Wurst verspeisen,
Kotzt einer schon im breiten Strahl,
Das jüngst verzehrte Abendmahl,
Der nächste kotzt gleich hintendrein,
Da darf man nicht sensibel sein,
Ach, schön ist die Besinnlichkeit,
Zur Weihnachtszeit.

© sy lengauer

Liebe Lesende,
euch allen feierliche Feiertage gewünscht, kommt gut durch und am Ende heil wieder raus.
Und für all jene, die Weihnachten nicht feiern – einen besonders schönen 0815Tag.
Herzlichst,
Eure Sy

Affenhorden

Veröffentlicht: Dezember 10, 2019 in Gedichte
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Affenhorden

Von Osten, Westen, Süden, Norden,
Drängen sie zum Glühweinstand,
Um ihre Lebern hinzumorden –
Oftmals auch den Hausverstand.
Sie singen falsch in drei Akkorden,
(Die Melodie ist altbekannt)
Vom Heiland, der geboren worden,
Und vom geliebten Heimat-Schland.
Doch während sie den Jesus preisen,
Indem sie einen Krapfen speisen,
Kotzt einer schon im breiten Strahl,
Das jüngst verzehrte Abendmahl.
Der nächste kotzt gleich hintendrein,
Da darf man nicht sensibel sein.
Ach, schön ist die Besinnlichkeit,
Zur Weihnachtszeit.

© sybille lengauer

Nebelschwadenleicht schwebt mein Gehirn in Ethanol.
Der Raum dreht sich im Kopf, ich fühl mich warm, ich fühl mich wohl.
Doch schlägt der Fusel, dieser Geck, den Schädel mir entzwei,
Dass ich dadurch zum Affen werd erklärt sich nebenbei.

Urplötzlich scheint der dümmste Scherz mir witzig.
Der gröbste Depp wirkt amüsant und spritzig.
Mein Spirit ist vom Spiritus durchtränkt.
Kaum eine Zelle die noch nüchtern denkt.

Idiotenlässig kreisle ich dahin,
Ein Peinlichkeitsmagnet voll Endorphin.
So schwank ich durch Gespräche hin und her,
Das Denken fällt mir Blutgerinnselschwer.

Am nächsten Morgen dröhnt der Wimpernschlag.
Ich heule auf, verfluche Nacht und Tag.
Und schwör bei meinem nicht sehr fernen Grabe,
Dass ich zum letzten Mal gesoffen habe.

Jedoch, das Fleisch besiegt den Geist um Längen,
Zu vieles muss ich einmal mehr verdrängen.
Der Alkohol versöhnt mich mit der Welt.
Ein Spießer wer nun schlechtes von mir hält…

© Sybille Lengauer

Die Bar

Des Nachts saß ich in einer Bar,
ganz einsam und allein,
belauschte das was dort geschah,
berauscht von Bier und Wein.

Drang eine Stimme an mein Ohr,
verrucht, verseucht, verlebet!
Sprach:“ Was die Menschheit retten tät,
wär wenn’s dich nicht mehr gäbet!“

Verwundert sucht mein Aug den Sprecher,
erblickt ihn hinter Gläserwällen,
wo ein scheint’s geisteskranker Zecher,
sich anschickt noch ein Bier zu fällen.

Gerötet ist sein Angesicht,
geschwollen seine Lider,
könnt wetten seine Mutter nicht,
einmal erkennt ihn wieder.

Doch neben ihm, du glaubst es nicht,
sitzt Satan höchstpersönlich!
Lehnt sich zurück und lächelt schlicht,
als wär das ganz gewöhnlich!

Ich schrie laut auf und blickte fort,
der Deibel saß in MEINER Bar!
Wie Bourgeois war doch der Ort,
der einstmals so beschaulich war?

Erschüttert schwankte ich hinaus,
ich wollt dort saufen nimmer!
Wenn erst der Teufel sitzt im Haus,
wird’s schrittweis immer schlimmer!

Die Nacht darauf, muß ich gestehn,
ward ich erneut an diesem Ort,
doch nur um ängstlich nachzusehn,
ob dieser Schurke wieder fort.

Die dreizehn Bier, die ich noch trank,
die zähle ich nicht…
Gott sei Dank.

© Sybille Lengauer