Wie die Schwalben
Komm, lass uns tanzen,
Über Felder und Wiesen,
Wie die Schwalben,
Dem Himmel so nah,
Komm, lass uns tanzen,
Und die Sonne begrüßen,
Wie die Schwalben,
Der Sommer ist da.
© sybille lengauer

Schau nur die Wolken
Ich streife barfuß zwischen den Feldern,
Über Steinchen und Sand führt mein Weg,
Es knistert im Weizen,
Hoch reckt sich der Mais,
Alles wartet auf Regen,
So wie ich.
Unter meinen bloßen Füßen,
Atmet der Feldweg im Rhythmus der Erde,
Über mir, im unendlichen Himmel,
Die Bäuche der Wolken,
Vom Wind glattgebürstet,
Streifen dunkel das träumende Land,
Schau nur, die Wolken,
Bereit die Last auszuschütten,
Die sie von weither getragen,
Zwischen alldem kreisen Schwalben,
Auf der Suche,
So wie ich.
© sybille lengauer
Spätsommer
Du findest mich,
Zwischen Schatten und Licht,
Bei den Brombeersträuchern, die,
In den Himmel aufranken.
Du findest mich,
Zwischen Birke und Farn,
An der Drosselschmiede, die
Sich vor den Blicken verbirgt.
Du findest mich noch,
Du findest mich doch,
Sieh nur wie die Blätter fallen…
Du findest mich,
Zwischen Scholle und Stein,
In der Mitte der Dinge, die,
Man nur träumend findet.
Du findest mich,
Zwischen Fichte und Moos,
In den Waldtiefen, die,
Den Duft gefällter Kiefern atmen.
Du findest mich noch,
Du findest mich doch,
Sieh nur wie die Schwalben steigen…
Du findest mich,
Zwischen Ufer und Schilf,
Bei den Wildgänsen, die,
Von fernen Sommerlanden singen.
Du findest mich,
Zwischen Weide und Fluss,
In den Mückenschwärmen, die,
Über den stillen Wassern tanzen.
Du findest mich noch,
Du findest mich doch,
Sieh nur wie die Tage weichen…
© sybille lengauer
Uferschwalben
(Ein kleines Liedchen)
Neulich,
Als mich,
Die Uferschwalbe küsste,
Verlor ich mich,
Verlor ich mich,
Im Sommerduft,
Der Ewigkeit.
Neulich,
Als ich,
Ihren hellen Schrei vermisste,
Verlor ich sie,
Verlor ich sie,
Im Irrsinn,
Unsrer neuen Zeit.
© sybille lengauer
Die Jalousie mache ich auf für meine Pflanzen. Und nach draußen geh ich nur für meinen Hund. Auf meiner Seele tanzen Läuse eng mit Wanzen. Ich kaue Fingernägel, esse ungesund. So träge wie ich bin ist sonst wohl nur mein Kater. Doch der fängt wenigstens noch ab und zu ne Maus. Für mich ist aufsteh‘n schon das übelste Theater. Mich anzuziehen ist ein wahrer Schaudergraus. Dieses Lied zu schreiben hilft mir auch nicht weiter. Obschon die Reimform fröhlich aus den Fingern fließt. Auf weiter reimt sich dann auch ganz vorzüglich „heiter“. Auch wenn mir sehr viel mehr nach Moppelkotze ist. Ich bin deprimiert. Ziemlich deprimiert. Was immer auch passiert, ich will es nicht. Nein, das will ich wirklich nicht. Wirklich. nee… © Sybille Lengauer